Praktikumsbericht

In Allgemein by Salilou

Mein Name ist Veronika. Derzeit studiere ich im Master Lehramt Sonderpädagogik und habe mein dreiwöchiges Professionalisierungspraktikum in der Praxis für Logopädie – Veronika Anliker absolviert. 

Meine Praktikumszeit in der Logopädie empfand ich als sehr wertvoll und reich an neuen Eindrücken und Erfahrungen. Für mich war es eine völlig neue Erfahrung, da ich bisher selbst kaum Kontakt zu Logopäd*innen hatte. Deshalb war es für mich umso interessanter in meinem Praktikum neue Erfahrungen zu sammeln. 

Durch meinen zweiten Förderschwerpunkt Sprache war mir dieser Themenkomplex nicht fremd, jedoch zeigte mir das Praktikum nochmals, wie komplex dieser Bereich ist. Trotz gleicher Diagnose ist jede/r Patient*in anders und bekommt auch eine individuelle Therapie. Ich konnte täglich neue Eindrücke und Erfahrungen sammeln und neue Sachen lernen. Außerdem war ich beeindruckt von dem Arbeitsalltag der Logopädinnen. Der Tag ist durchgetaktet und folgt auch einem genauen Zeitplan. Dadurch haben die Logopädinnen zwischen den Patient*innen nur kurz Zeit, um sich aus fachlicher und auch emotionaler Sicht auf den/ die neue Patient*in einzustellen. Dies erfordert ein hohes Maß an Organisation und Adaptivität. Besonders, wenn auch noch eine Praktikantin da ist, die zwischendurch auch noch Fragen stellt 😉.

In meinem Praktikum hatte ich die Gelegenheit das Team und die Praxis in Altheim und auch in Riedlingen kennenzulernen. Ich habe mich im Team sofort wohlgefühlt, es herrscht eine angenehme Atmosphäre, die sich über gute Zusammenarbeit auszeichnet. Der Umgang untereinander ist sehr offen und wertschätzend, ich konnte jederzeit Fragen stellen. 

Besonders schön zu beobachten war der Umgang mit den Patient*innen. Egal zu welcher Tageszeit, man konnte beobachten, dass die Logopädinnen Jedem mit der gleichen positiven Energie und Wertschätzung begegnen. Dies ließ sich auch bei den Patient*innen beobachten. Egal ob jung oder alt, die Patient*innen kamen sehr gerne in die Praxis und gerade bei den älteren Patient*innen sah man wie dankbar diese waren, dass ihnen zugehört und geholfen wird und sie auch ernst genommen werden. Ich konnte beobachten, dass einige der älteren Patient*innen die Gespräche und den Austausch sehr genossen haben. Hier schafften es die Logopädinnen den Patient*innen wertschätzende Gespräche zu ermöglichen und gleichzeitig die Therapie nicht zu vernachlässigen. Die Patient*innen wurden auch stets positiv verstärkt von den Logopädinnen. 

Mir wurde in einigen Fällen erklärt und auch gezeigt, welche Fortschritte die Therapie bei den Patient*innen bereits erzielen konnte. Hier sah ich sowohl Stolz und Freude in den Augen der Patient*innen als auch in den Augen der Logopädinnen. Daran merkt man, dass die Logopädinnen auch immer mit dem Herzen mit dabei sind. 

Es machte mir großen Spaß sowohl mit jüngeren als auch mit älteren Patient*innen zu arbeiten. Als besonders schön empfand ich, dass bereits in den drei Wochen Fortschritte zu beobachten waren. Am Anfang hatte ich zuerst Bedenken, dass gerade die älteren Patient*innen eventuell eher zurückhaltend sind, wenn noch jemand mit im Raum ist, jedoch war diese Sorge unbegründet. Jede der Logopädinnen schaffte von Anfang an eine angenehme Atmosphäre. 

Schlussfolgernd finde ich den Beruf Logopäd*in sehr interessant. Einige der Inhalte wiesen auch Parallelen zu meinem Studium auf, jedoch wurde ich durch das Praktikum nochmal tiefer in die Materie eingeführt. Es ist beeindruckend, was Logopäd*innen tagtäglich leisten. Für mich war einiges noch Neuland und ich habe herausgefunden, dass viele in meinem Umfeld davon ausgehen, dass Logopäd*innen hauptsächlich mit Kindern arbeiten und gar nicht daran denken, wie wichtig die Logopädie für jede Altersstufe sein kann. Gerade auch für uns als angehende Lehrkräfte. Wir brauchen eine gesunde und kräftige Stimme, weshalb der richtige Einsatz der Stimme wichtig ist. 

Besonders schön fände ich es, wenn man in Zukunft die Überschneidungen zwischen den Berufsfeldern Sprachheilpädagogik und Logopädie nutzen könnte, um die jeweiligen Berufsfelder zu erweitern, da ich mir gut vorstellen könnte auch mal in einer Logopädie zu arbeiten. Aktuell ist dies leider noch nicht möglich, ohne eine logopädische Ausbildung vorweisen zu können, aber vielleicht ändert sich dies zukünftig noch, da sowohl in den Lehrberufen als auch in Logopädien Personalmangel herrscht. 

Ich danke sehr, für die Möglichkeit diese Erfahrungen gemacht haben zu dürfen. Es hat mich in meiner Profession als angehende Sonderpädagogin weitergebracht.