Verzögerter Sprechbeginn: Warum eine frühe Therapie bei kleinen Kindern sinnvoll und wichtig ist
„Das kommt schon noch!“
„Da können wir noch abwarten!“
„Wir haben noch genügend Zeit!“
Mit diesen Sätzen werden wir oft täglich konfrontiert. Oft sind es besorgte Eltern am Telefon, die diese Sätze von ihrem Umfeld zu hören bekommen und nicht mehr wissen, was richtig oder falsch ist, da beispielsweise ihr 2,5-3jähriges Kind noch nicht spricht.
Eine Therapie mit kleinen Kindern hat natürlich einen ganz anderen Schwerpunkt und Verlauf als eine Artikulationstherapie mit 4-5jährigen. Bei kleinen Kindern, die nicht zur Sprache finden, raten wir grundsätzlich zur Abklärung. Im besten Fall ist keine Therapie notwendig. In den meisten Fällen ist es aber wichtig, frühzeitig mit der Therapie zu beginnen.
Eine Therapiemethode für Kinder mit verzögertem Sprechbeginn ist das Konzept von Barbara Zollinger. In der Therapie geht es darum, mit dem Kind zu spielen. Das Spiel steht im Vordergrund, und nichts geschieht einfach nur so. Wir spielen, damit das Kind die Worte und Handlungen versteht. Anhand von einzelnen Spielhandlungen können Rückschlüsse auf die Sprachentwicklung gemacht werden, und das Kind kann in diesen Bereichen gestärkt werden.
„Mit dem Kind in der logopädischen Therapie zu spielen ist sinnvoll, wenn es z.B.
• noch nicht spricht,
• noch nicht spielt,
• zu gehörten Wörtern keine Vorstellungen aufbaut,
• von alleine keine Fortschritte mehr macht,
• Beziehungs- und Kommunikationsstörungen zeigt,
• Sprache noch nicht zum Gegenstand machen kann,
• seine Fehler noch nicht als seine eigenen Fehler erkennt,
• dem Entwicklungsstand des Kindes entspricht (grundsätzlich bis 3,5 Jahre),
• der Wunsch des Kindes ist, zu spielen um sich zu erholen, zu erzählen, innere Diskurse zu führen, zu verstehen, zu verarbeiten.“
– Margita Händel-Rüdinger –
„Das Spiel ist eine SPRACHE des Kindes!“