Laryngektomie – Was ist das und wie wird es behandelt?
Bei einer Laryngektomie wird der Kehlkopf (Larynx) operativ entfernt. Der Grund für die Entfernung des Kehlkopfes kann bspw. eine bösartige Krebserkrankung sein. Da der Kehlkopf verschiedene Funktionen hat, zieht eine solche Operation unterschiedliche Beeinträchtigungen nach sich.
Zum einen ist der Kehlkopf dafür zuständig, die Luftröhre zu öffnen und zu verschließen. Wenn wir atmen, muss die Luftröhre geöffnet sein. Beim Schlucken hingegen muss sie verschlossen werden, damit die Nahrung nicht in die unteren Atemwege gelangen kann, sondern in die Speiseröhre. Ist der Kehlkopf nicht mehr vorhanden, können betroffene Personen nicht mehr zwischen dem Luftweg und dem Speiseweg „umschalten“. Deshalb wird bei der Operation die Luftröhre so positioniert, dass nicht mehr durch den Mund und die Nase geatmet werden kann, sondern durch eine Öffnung am Hals. Dadurch ist der Atemweg vom Speiseweg getrennt und der Patient kann sich nicht am Essen verschlucken.
Außer für das Schlucken ist der Kehlkopf auch für das Sprechen von großer Bedeutung. Im Kehlkopf entsteht nämlich die Stimme. Nach der Laryngektomie können die Patienten nicht mehr wie gewohnt sprechen. Es gibt aber verschiedene Ersatzstimmen, die genutzt werden können. Die sogenannte Ruktusstimme ist schwer zu erlernen. Sie wird mithilfe der Speiseröhre produziert. Daneben gibt es aber beispielsweise auch die Möglichkeit, eine elektronische Sprechhilfe zu verwenden. Das Sprechen mit verschiedenen Ersatzstimmen kann in der logopädischen Behandlung auf steigendem Niveau geübt werden.
Wenn der Patient durch die neue Art der Stimmgebung schlechter verständlich ist, kann in einer logopädischen Therapie auch an der Artikulation gearbeitet werden. Werden beim Sprechen die Lippen mehr bewegt, kann der Gesprächspartner evtl. leichter erkennen, was gesagt wurde. Weitere Therapieinhalte können nonverbale Fähigkeiten wie Mimik und Gestik sein.